Zäune selber bauen – so geht’s
Was muss ich tun? Kann ich das selber? Wo kann ich mal zuschauen oder mir alles erklären lassen? Unser Zaunbauseminar am 10. Juni 2017 in Marl beantwortete diese Fragen. Hier der Rückblick und die Zusammenfassung mit freundlicher Genehmigung unseres Partners vestimmo:
Er soll vor Blicken schützen und das Grundstück einfrieden, und das bei größtmöglicher Standfestigkeit und Ästhetik: So ein Zaun muss eine ganze Palette an Aufgaben und Kriterien erfüllen. Wie gut, wenn man sich ein bisschen damit auskennt und weiß, auf was es beim Bau ankommt. 21 Vestimmo-Leser erwarben am vergangenen Samstag das entsprechende Know-how im Holzland Bunzel.
Anders als in den vergangenen Jahren stand diesmal nicht allein der Holzzaun im Mittelpunkt beim Zaunbauseminar: Erstmals demonstrierten der Hertener Zaunbauprofi Edin Klapija und sein Bruder Senad auch, wie ein Element aus WPC auf die Pfähle gestellt wird. „Das Holz-Kunststoff-Gemisch WPC wird inzwischen fast mehr nachgefragt als reines Holz”, erklärte Bunzel-Geschäftsführer Peter Hönighaus. „Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Solche Zäune brauchen Sie nicht mehr zu streichen, sie sind splitterfrei und formstabil. Darüber hinaus können Sie hier viele optische Spielereien realisieren, etwa mit verschiedenen Farben, Glas oder Beleuchtung arbeiten.”
Auf die Verankerung kommt es an
Entscheidend sei in jedem Falle die richtige Verankerung, so Hönighaus. „Die Zaunelemente sollten mit einem vernünftigen Erdanker einbetoniert werden. Von sogenannten Einschlaghülsen rate ich ab, denn die Schweißnaht zwischen dem Pfostenhalter und der Hülse ist eine Schwachstelle: Bei starkem Wind kann sie brechen.” Solche Anker eigneten sich allenfalls für niedrige Vorgartenzäune. Höhere Aufbauten würden idealerweise mit verzinkten oder aus Edelstahl hergestellten H-Pfostenankern von vier bis sechs Millimetern Stärke aufgestellt.
„Bei der Einbautiefe sind Sie mit 70 bis 80 Zentimetern auf der sicheren Seite”, riet Zaunbauer Klapija den Kursteilnehmern. Das Loch für den Pfosten sollte dabei eine Breite von etwa 30 bis 40 Zentimetern aufweisen. Und: „Achten Sie darauf, dass das Erdreich gut verdichtet ist. Auf älteren Grundstücken oder bei Lehmböden haben Sie in der Regel kein Problem, bei neu angelegten Gartenflächen oder sandigeren Böden sollten Sie Wasser zugeben und das Ganze durch Stampfen verdichten.” Auf jeden Fall sei der direkte Kontakt des Holzes – beziehungsweise des Kunststoff-Holz-Gemisches – mit der Erde zu vermeiden, um Fäulnis vorzubeugen. „Wichtig ist außerdem eine Abschlusskappe für das Hirnholz, den oberen Abschluss des Pfostens, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann”, ergänzte Peter Hönighaus – dies gelte ebenfalls sowohl für reines Holz als auch für WPC.
Pflaster sollte abgenommen werden
Auch der Sonderfall „Zaunbau auf Pflaster” wurde beim Zaunbauseminar besprochen. Zwar sei es möglich, die Pfosten direkt auf die Pflastersteine zu dübeln. „Grundsätzlich empfehle ich aber, das Pflaster abzunehmen, den Anker einzubetonieren und das Pflaster anschließend wieder beizuarbeiten”, so Peter Hönighaus. „In jedem Falle sollten Sie hier immer mit Edelstahlelementen arbeiten.” Gute Dienste leisteten hier auch L-Stein-Adapter, die seitlich an die Steine geschraubt werden.
Gewappnet mit geballtem theoretischem Wissen widmeten sich die Teilnehmer dem praktischen Part des Leserseminars – und nutzten die Gelegenheit, sowohl Edin und Senad Klapija als auch Peter Hönighaus ihre individuellen Fragen zu stellen. Zeit zum Gespräch gab‘s außerdem im Anschluss an den offiziellen Teil – und natürlich konnten sich die Heimwerker in der Ausstellung einen Überblick über die verschiedenen Zaunbaumaterialien und -varianten verschaffen.
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